Schule im Nationalsozialismus
Während des Nationalsozialismus zielte der gesamte Unterricht auf eine Stärkung des Nationalgefühls ab. Dabei wurden die Jugendlichen so unterrichtet, dass sie ihrem Land später bestmöglich dienen konnten und andere Nationen als minderwertig ansahen.
So wurden im Deutschunterricht nur selektierte Texte gelesen, in Geschichte befasste man sich unter anderem mit dem “Versailler Diktat” und der “Rolle des Judentums seit der Emanzipation”, der Erdkundeunterricht befasste sich mit dem “Großdeutschen Reich”, in Biologie behandelte man Vererbung und “Rassenlehre”, und in Leibeserziehung wurde auf den Wehrdienst, aber auch auf ritterliches Verhalten hingearbeitet. Am Staatsjugendtag gab es sogar speziellen Unterricht zur “Vermittlung deutscher Werte”.
Zusätzliche Erlasse und Gesetze unterstützten all das. So wurde beispielsweise der Hitlergruß in der Schule zur Pflicht und Schüler mussten ihre arische Abstammung über zwei Generationen nachweisen; Unterricht an Juden wurde verboten.
1935 begann man, körperliche Eignung über charakterliche und intellektuelle Voraussetzungen zu stellen. Auf der Oberschule hatten die Jungen die Wahl zwischen einem sprachlichen und einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Zug, die Mädchen hingegen konnten wählen zwischen einem sprachlichen und einem hauswirtschaftlichen Zug.
1938 wurde die Schulpflicht auf acht Jahre reduziert. Danach hatte man allerdings zwei bis drei Jahre auf eine Berufsschule zu gehen. Jungen und Mädchen gingen nun getrennt zur Schule, und Gymnasien waren nur noch Jungen zugänglich. 1943 wurden die Lerninhalte der Oberschule gekürzt, sodass jetzt nur noch sieben Jahre Schulpflicht herrschte.
Text: Patrick Engel, Moritz Schaub, 11c, 2007