schwarz-weiß-Aufnahme des jungen Erwachsenen Friedrich Ebert im Halbprofil. Er trägt Tweed-Anzug, Weste und Krawatte.

Friedrichs Freitags-Notizen 33

Liebe Schulgemeinschaft,

Heute jährt sich zum einhundertsten Male der Todestag des ersten frei gewählten Reichspräsidenten der ersten demokratischen Republik auf deutschem Boden. Nehmen wir uns etwas Zeit, aus diesem Anlass ein wenig über unseren Namensgeber und sein Vermächtnis nachzudenken:

Friedrich Ebert, SPD-Mitglied der ersten Stunde (1890), stammte als Kind armer Eltern aus Heidelberg, besuchte die Volksschule und erlernte das Handwerk eines Sattlers (Lederbearbeitung). Später war er auf Handwerks-Wanderschaft, wurde Gewerkschaftsmitglied und war zwischenzeitlich arbeitslos.

In den Jahren von 1895 bis 1918 war Ebert unermüdlich als Gewerkschafts- und SPD-Parteifunktionär tätig, setzte sich für die Interessen der Arbeiter:innen, für Lohngerechtigkeit, Arbeitszeitregelungen, Gesundheitspolitik und soziale Gerechtigkeit ein.

Nachdem der letzte deutsche Kaiser am Ende des I. Weltkrieges abgedankt hatte, wurde er am 19. Januar 1919 in der Deutschen Nationalversammlung in Weimar zum Reichpräsidenten gewählt. Er war das erste demokratisch gewählte Staatsoberhaupt auf deutschem Boden seit tatsächlich fast 1000 Jahren.

Ebert sagte: „Ich will und werde als der Beauftragter des ganzen deutschen Volkes handeln, nicht als Vormann einer einzigen Partei. Ich bekenne aber auch, dass ich Sohn des Arbeiterstandes bin, aufgewachsen in der Gedankenwelt des Sozialismus, und dass ich weder meinen Ursprung noch meine Überzeugung jemals zu verleugnen gesonnen bin.“

Der berühmte deutsche Schriftsteller Thomas Mann nannte ihn einst voller Hochachtung „Vater Ebert“.

Am 25.02.1925 starb Friedrich Ebert im Alter von 54 Jahren an einer verschleppten Blinddarmentzündung. Zu seinem Begräbnis stoppte im ganzen Deutschen Reich für 5 Minuten jegliches öffentliche Leben, Millionen Menschen trauerten still.

Wir, das Friedrich-Ebert-Gymnasium, halten sein Andenken nicht nur in unserem Namen fest. Wir tragen seine zutiefst demokratischen Werte, seine menschlichen Überzeugungen und seinen Glauben an soziale Gerechtigkeit in unserem Schulleben als täglich umgesetztes Vermächtnis in uns.

Den vollständigen Newsletter, der auch wieder die wichtigen, spannenden und schönen Ereignisse unseres diesmonatigen Schullebens enthält, finden Sie und findet Ihr gern hier.

Mit besten Grüßen und Wünschen für ein schönes Wochenende!
Marc-Thomas Bock

Bildnachweis: Bain, Public domain, via Wikimedia Commons

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